Die anhaltenden niedrigen Zinsen treiben aktuell viele Privatanleger in neue Investitionen. Besonders der Aktienmarkt machte in den letzten Jahren mit starken Renditen auf sich aufmerksam. Doch die Schwankungen der Kurse treiben vielen Einsteigern Sorgenfalten auf die Stirn. Wie das Depot besser abgesichert werden kann, das sehen wir uns hie rin diesem Artikel an.

Aktiendepot diversifizieren

In einem ersten Schritt ist es wichtig, das Prinzip der Diversifikation in die Gestaltung einfließen zu lassen. Diese trägt entscheidend dazu bei, die kleineren und größeren Schwankungen, die wir auch als Volatilität bezeichnen, zu reduzieren. Eine gute Erklärung, was sich hinter dem Konzept der Volatilität verbirgt, findet man hier.

Die Diversifikation sieht vor, dass die Aktien im Depot aus möglichst vielen verschiedenen Ländern und Branchen stammen. Denn falls die Bären die Oberhand gewinnen sollten, sinken nicht alle globalen Werte in gleicher Weise. Wer zum Beispiel nur Aktien der deutschen Automobilbranche hält, macht sich stark von deren Performance abhängig. Sind diese Firmen jedoch nur ein Teil des großen Ganzen, und werden sie von anderen deutschen Branchen und auch von internationalen Wertpapieren ergänzt, bleibt der auf einer einzelnen Branche lastende Druck in der Praxis ohne schlimme Konsequenzen.

In diesem Kontext machen besonders die ETFs auf sich aufmerksam. Hierbei handelt es sich um passiv gemanagte Fonds, die in der Regel niedrige Kosten aufweisen. In ihnen sind zahlreiche Werte aus unterschiedlichen Ländern und Branchen zusammengefasst. Auf diese Weise bietet sich mit dem Kauf eines einzigen ETFs die Möglichkeit, mit einer guten Streuung in den Markt zu investieren.

Den Anlagehorizont verlängern

Auch die Zeit, für die die Aktien gehalten werden sollten, macht beim Blick auf mögliche Schwankungen einen großen Unterschied. Per se gilt: je länger die Papiere gehalten werden, desto geringer ist das Risiko. Die eine Grundlage, die zu diesem Schluss führt, ist der langfristige positive Trend des Marktes. Über viele Jahrzehnte hinweg mussten die Börsen stets nur kurze Schocks verkraften, die spätestens nach ein paar Jahren wieder ausgeglichen waren.

Wer ohnehin vor hat, seine Aktien lange zu halten, der kann diese Phasen der Rezession leicht aussitzen. Es besteht dann kein finanzieller Druck, die Aktien zu einem schlechten Kurs zu verkaufen. Wer hingegen das Geld nur für ein bis drei Jahre entbehren kann, setzt sich automatisch dem Risiko fallender Kurse aus. Hier steigt die Gefahr, dass ein Verlust realisiert werden muss, der mit einem längeren Horizont der Anlage eigentlich gut zu vermeiden gewesen wäre.

Geldanlage auf mehreren Säulen

Ein dritter wichtiger Tipp, den es in diesem Kontext zu beherzigen gilt, bezieht sich auf die Streuung des gesamten Vermögens. Privatanleger sind nicht gut beraten, wenn sie einen Großteil ihres Ersparten in den Aktienmarkt investieren. Je nach dem, welche Risikobereitschaft vorliegt, sollte dieser Anteil nur bei 10 bis 25 Prozent aller Vermögenswerte liegen. Schließich gibt es auch abseits der schlecht verzinsten Konten bei der Hausbank passende Alternativen, die in diesen Tagen in Betracht gezogen werden können.

Dies gilt zum Beispiel für die Immobilienbranche, die in den letzten Jahren einen Boom erlebte. Wer eine Immobilie kauft, der investiert auf diese Weise besonders schwankungssicher. Auf der anderen Seite haben sich gerade in Zeiten der Krise auch Edelmetalle gut bewährt. In den letzten Jahren konnten Anleger zum Beispiel mit Gold ansehnliche Gewinne erzielen, ohne dafür ein Risiko in Kauf nehmen zu müssen.