Der Klimawandel rückt vermehrt in die persönliche Wahrnehmung als auch öffentliche Diskussion. Unlängst wurden beim G7-Gipfel wegweisende sowie notwenige Maßnahmen zum Klimaschutz beschlossen: Die globale Erwärmung soll im Laufe des 21. Jahrhunderts unter 2˚ bleiben. Um das zu erreichen, wollen die G7-Staaten fossile Energieträger wie zum Beispiel Kohle, Erdöl sowie Gas verbannen und den Ausstoß von Treibhausgasen signifikant verringern. Die hoch angesetzten Ziele verblüffen selbst Klimaschützer. Die Regierungen der führenden Industrienationen müssen nun den großen Worten Taten folgen lassen. Im Zuge dessen plant die Bundesregierung in Deutschland eine stille Revolution der Mobilität: Im Jahre 2020, so wünschen unsere Politiker, sollen 1.000.000 Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sein und die notwendige Infrastruktur bereitstehen. Die Regierung lockt zwar mit Forschungsgeldern, Steuervorteilen und sonstigen Investitionsgeldern – eine direkte Kaufprämie der noch teuren Elektroautos bleibt sie den Bürgern jedoch schuldig.

Kundenwunsch Nachhaltigkeit

Seit Jahren steigen das Umweltbewusstsein sowie der Drang zur Nachhaltigkeit aufseiten der Verbraucher. Vermehrt finden Produkte und Dienstleistungen ihren Weg ins öffentliche Licht, welche andere Werte in Szene setzt als die persönliche Profilierung bzw. Selbstdarstellung. Ob Crowdfunding, Carsharing, Upcycling, Bio-Supermärkte, Naturprodukte, Lastenfahrrad, Ökostrom oder Elektromobilität – der persönliche Klima-Fußabdruck kann mithilfe von zahlreichen Maßnahmen positiv beeinflusst werden und ist schon lange mehr als nur Trend oder Lifestyle. Die großen Autohersteller erkannten die Anzeichen und fokussierten erneut Elektrofahrzeuge.

Die Welt der eAutos

elektroauto an stromtankstelleDie Blütezeit der Elektroautos liegt um das Jahr 1912 – danach ging der Marktanteil stark zurück und der Verbrennungsmotor rückte in den Vordergrund. In den 90er Jahren erlebte die Elektromobilität als Begleiterscheinung der Ölkrise eine erste Renaissance. Ernst wurde das Marktgeschehen im Jahre 2006: Tesla Motors präsentiert den ersten Roadster mit einer Reichweite von 350km und einer Leistung von 215kW (292PS) – bis dato unerreichte Werte, welche die technischen Möglichkeiten offenbarten. Der neuste Entwurf des Unternehmens, das Tesla Model S 85D, bringt es auf eine Reichweite von 502km, 428PS Leistung und einer Maximalgeschwindigkeit von 250km/h. Die Konkurrenz bietet leichtere Fahrzeuge mit geringer Reichweite an: BMW i3 (160km/170PS), Mitsubishi (150km/67PS), Renault ZOE (210km/88PS), VW e-Golf (190km/115PS)…. Aktuell gibt es auf dem Markt 21 Elektroautos in Großserienproduktion. Hinzu kommen etliche Modelle in Klein- und Mittelserienfertigung. Leider liegt die Nachfrage noch deutlich hinter dem Angebot zurück: Anfang 2015 waren 25.300 Elektroautos und 120.000 Hybridfahrzeuge in Deutschland zugelassen. Zum einen liegt das am hohen Fahrzeugpreis, zum anderen an der geringen Reichweite bzw. dem noch luftigen Stromtankstellen-Netzwerk.

 Vorteile von Elektroautos

Ein reines Elektrofahrzeug stößt keine Abgase aus und darf uneingeschränkt in Umweltzonen betrieben werden – zusätzlich entfällt die Abgasuntersuchung. Der Motor ist sehr leise und vermindert die Lärmbelästigung im Straßenverkehr. Die Technik beeindruckt ebenfalls durch einen höheren Wirkungsgrad, als der klassische Verbrennungsmotor. Der Wirkungsgrad beschreibt das Verhältnis von aufgewandter Leistung und nutzbarer Energie. Auch in der Bauweise unterscheidet sich der Elektromotor deutlich von Verbrennungsmotor und verzichtet auf viele kosten- sowie verschleißträchtige Bauteile. Dadurch sind die Elektroautos im Wartung- und Reparaturaufwand herkömmlichen Fahrzeugen oder Hybridlösungen deutlich überlegen. Die Energiespeicher können an vielen Stromtankstellen in Europa kostenlos aufgeladen werden. Inzwischen statten vermehrt Unternehmen, Parkhäuser, Hotels, Restaurants, Einkaufszentren und öffentlich Ämter ihre Parkplätze mit Ladestationen aus. Weltweit gibt es bereits über 26.000 Ladestationen und mehr als 75.000 Ladeanschlüsse. Die Ladestationen werden von verschiedenen Verbundbetreibern bereitgestellt und arbeiten mit unterschiedlichen Ladesteckern. Zum europäischen Standard wurde das Ladesystem Typ2/Combo2 (CCS) erklärt. Es ermöglicht das Aufladen von Akkus mit hoher Leistung in kurzer Zeit.

Vergünstigung und Finanzierung

Elektrofahrzeuge sind teuer in der Anschaffung und günstig im Unterhalt. Die Elektromobilität ist zwar bereit für den Endkunden, kann aber noch keine attraktive Preispolitik für den Massenmarkt anbieten. Auch die Regierung versäumt, echte Anreize für einen Wechsel zu generieren. Bisher stellt sie lediglich mehr kostenfreie Parkplätze, die Nutzungsgenehmigung für Busspuren und Sonderabschreibungen für Dienstwägen in Aussicht. Tatsächliche Vergünstigungen gibt es bei der Kraftfahrzeugsteuer: Elektrofahrzeuge mit einer Erstzulassung im Jahre 2015 werden zehn Jahre lang von der Kfz-Steuer befreit. Bei Erstzulassungen im Jahre 2016 verkürzt sich der steuerfreie Zeitraum auf fünf Jahre. Nach Ablauf der steuerfreien Zeit wird das Fahrzeug nach dem Gewicht besteuert und erhält zusätzlich eine Ermäßigung von 50%. Fossile Brennstoffe werden auf lange Sicht im Preis ansteigen, hinzukommen politische Maßnahmen wie z.B. die Mineralölsteuer. Kostenpunkte die bei einem Elektroauto ebenfalls entfallen.

Elektroautos gelten als die Zukunft der Automobilbranche und sind schon jetzt als Investment empfehlenswert. Das klimaschonende Transportmittel macht sich schnell durch den kostengünstigen Unterhalt bemerkbar. Dem entgegen steht der hohe Kaufpreis: ein Kleinwagen veranschlagt mindestens 20.000€, ein Modell der Kompaktklasse gibt es ab 30.000€ und das Vorzeige-Modell von Tesla startet bei 70.000€. Wer jetzt schon in die innovativen Neuwagen investieren möchte, kann von den niedrigen Leitzinsen der EZB profitieren und zur Finanzierung einen günstigen Kredit beantragen. Internet-Vergleichsportale wie financescout24.de oder kreditvergleich-sieger.de liefern einen transparenten Überblick über aktuelle Kreditangebote.

Weiterführende Informationen zum Thema Elektroauto finden Sie im Fachhandel, beim Bundesverband eMobilität e.V. , der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) und auf zahlreichen Portalen der Bundesregierung (Stichwort Energiewende).