Die Steuererklärung bringt jedes Jahr Jung und Alt zur Verzweiflung. Als unliebsame Aufgabe wird sie oft solange herausgeschoben wie es nur geht. Auch der Gang zum Steuerberater wird oft wegen der hohen Kosten vermieden. Dabei kann ein Steuerberater durch sein Fachwissen durchaus lukrativ sein und mehr herausholen, sodass sich die Investition lohnt. Auch die Frage ob eine Steuererklärung ein Muss ist, oder sie vergessen werden kann beschäftigt viele Menschen.

Als Selbstständiger das Beste herausholen

Vor allem für Selbstständige ist die Sachlage eindeutig, bei ihnen besteht die Pflicht zur Abgabe einer Steuererklärung. Auch ist diese durch Gewinn und Umsatz sowie eventuelle Einbeziehung der Umsatzsteuer noch einmal um einiges komplizierter als die eines Angestellten.

Entweder wird der Gewinn über die Bilanz oder die Einnahmen-Überschuss-Rechnung ermittelt. Letztere ist eindeutig einfacher zu Handhaben und ist bis zu einem Gewinn von 50.000  Euro bzw. einer Umsatzhöhe von 500.000 Euro für alle Gewerbetreibenden zulässig. Für Freiberufler steht diese Art der Gewinnermittlung unabhängig des Gewinns oder Umsatzes immer offen.

Halbwissen schadet

Steuererklärung selber machenAuch haben Selbstständige einen großen Spielraum wenn es um die Absetzung von Betriebskosten oder das Betriebsvermögen geht. Der Mythos, dass ein Selbstständiger „Alles“ von der Steuer absetzen kann ist jedoch so nicht richtig. Hier zahlt sich Fachwissen aus, denn wirklicher Gewinn kann aus einer Steuererklärung nur dann gezogen werden, wenn man sich wirklich mit der Materie auskennt und sie richtig ausfüllt.

Deswegen ist es wichtig sich gut zu informieren. Hierfür gibt es eine Vielzahl von Steuerprogrammen sowie die offizielle Elster-Software, die ebenfalls Erläuterungen bietet. Elster ist die elektronische Steuererklärung, über die seit 2005 nahezu alle steuerpflichtigen Arbeitgeber ihren Bescheid abgeben müssen. Nur in Ausnahmefällen, wenn kein Computer vorhanden ist, kann auch die Papierform genügen. Ein Vorteil ist, dass elektronische Steuererklärungen bevorzugt bearbeitet werden. Mit Elster ist es auch möglich, den Steuerbescheid des Finanzamts zusätzlich elektronisch zurückzuerhalten, jedoch ist weiterhin nur der postalisch erhaltene Steuerbescheid rechtswirksam.

Prozedere für Arbeitnehmer

Bei Arbeitnehmern gibt es abweichende Regelungen wann eine Steuererklärung verpflichtend ist. Vor allem wenn sich durch Hochzeit oder Scheidung die Familienverhältnisse und dadurch auch die steuerliche Einstufung verändert haben, ist die Abgabe obligatorisch.

Grundsätzlich gilt, dass das Finanzamt auch Privatpersonen zur Abgabe einer Steuererklärung auffordern kann. Dieser Aufforderung ist danach Folge zu leisten. Auch hier kann der Einzelne durch fachliches Wissen am meisten herausholen.

Steuern für Rentner?

Auch Rentner müssen in manchen Fällen eine Steuererklärung beim zuständigen Finanzamt abgeben. Meist ist dies nötig, wenn neben der Rente noch Einkünfte aus Miete oder Verpachtung oder einer gewerblichen Tätigkeit dazu kommen. Wenn man einen aktuellen Alterseinkünfte Rechner verwendet, lässt sich leicht herausfinden, ob die Pflicht besteht.

Wer seine Einkommenssteuererklärung abgeben will oder muss, hat dies bis zum 31. Mai des Folgejahres zu tun. Wird sie von einem Dritten, also einem Steuerberater durchgeführt, gewährt das Finanzamt auf Antrag eine Fristverlängerung bis zum Ende des nächsten Jahres.