Sofortüberweisung ist ein Online-Dienst zum bargeldlosen Bezahlen im Internet. Am ehesten lässt sich die Zahlung als eine Art Vorkasse einordnen – mit dem Unterschied, dass die Bezahlung sofort als abgewickelt gilt und nicht erst, wenn der Begünstigte eine Gutschrift auf seinem Konto erhält. Im Prinzip scheint dieser von der Sofort AG angebotene Online-Service durchaus praktisch zu sein. Doch ist so eine Transaktion wirklich sicher? Und wer erhält dabei Zugriff auf welche Daten?

Anwendungsgebiete

Tausende von Online-Shops bieten bereits das Bezahlen per Sofortüberweisung an. Das Verfahren ist vor allem deshalb beliebt bei Kunden, weil es die Vorteile von Online-Banking mit denen eines E-Wallet-Systems wie Paypal vereint. Einerseits benötigt der Nutzer kein separates Benutzerkonto, weil er zum Bezahlen seinen Online-Banking-Zugang verwendet. Andererseits geschieht die Transaktion in wenigen Klicks und wird sofort beim Händler registriert. Es muss kein Überweisungsformular ausgefüllt werden, weil alle relevanten Daten – Bankdaten des Empfängers, Überweisungszweck und Rechnungsbetrag – automatisch ergänzt werden.

Funktionsweise

Um mit diesem Verfahren zu bezahlen, gibt man seine Bankleitzahl und die Zugangsdaten an, die man auch beim Online-Banking auf dem Portal seiner Bank verwendet. Die Zahlung muss durch die Eingabe einer gültigen TAN bestätigt werden. Im Hintergrund gibt die Sofort AG im Namen des Nutzers eine Überweisung bei der Bank in Auftrag – ähnlich, als würde man sich selbst anmelden und manuell eine Zahlung anstoßen. Die eigentliche Transaktion findet also direkt zwischen Käufer und Verkäufer statt. Einige Banken wie die Deutsche Kreditbank oder die Raiffeisen Zentralbank Österreich unterstützen dieses Bezahlverfahren und erlauben ihren Kunden ausdrücklich dessen Verwendung. Bei vielen Banken gilt jedoch laut AGB noch: eine Weitergabe der Bankdaten an Dritte, in diesem Fall PIN und TAN, ist untersagt und verstößt gegen die Sorgfaltspflicht. So gibt es im Schadensfall möglicherweise keinen Ersatz.

Sicherheit und Datenschutz

Als Nutzer sollte man sich unbedingt im Klaren darüber sein, dass man bei diesem Verfahren die Zugangsdaten zu seinem Bankkonto an einen Drittanbieter weiter gibt. Dabei erhält dieser vollen Zugriff auf sensible Informationen wie Kontostand, Dispokredit und vergangene Transaktionen. Diese Daten werden laut Anbieter jedoch lediglich für ein automatisiertes Verfahren benötigt, das den aktuellen Verfügungsrahmen des Kunden ermittelt und so prüft, ob die Überweisung zu diesem Zeitpunkt möglich ist. Nach der Transaktion werden keinerlei Daten gespeichert oder weitergegeben. Die Sofort AG besitzt das TÜV-Siegel „Geprüfter Datenschutz“ und die Dienstleistung Sofortüberweisung erhielt das TÜV-Zertifikat „Geprüftes Zahlungssystem“. Die Eingabe aller zur Zahlung nötigen Daten erfolgt zudem ausschließlich in einem mittels SSL gesicherten Formular der Sofort AG und niemals beim Händler oder bei anderen Anbietern.

Fazit

Nach eigenen Angaben gab es bisher keinen einzigen Fall von Missbrauch des Systems. Sofern man also verantwortungsvoll mit seinen Daten umgeht, vor dem Bezahlen Sicherheitszertifikat und URL im Browser überprüft und kein Problem damit hat, dass ein Dritter kurzzeitig Zugriff aufs eigene Bankkonto hat, spricht nichts gegen die Verwendung von Sofortüberweisung.