Das wirtschaftliche Leben in Deutschland, angeregt durch die Strategien der Europäischen Zentralbank sowie einem starken US-Dollar, floriert und lockt neue Investoren in allen Märkten an. Einer der Hauptgründe für das attraktive Investmentklima ist der niedrige Leitzins. Er befindet sich seit September 2014 auf dem Rekordtief von 0.05%. Festverzinsliche Anlageformen wie zum Beispiel Sparbücher, Fest- und Tagesgeldkonten sowie Bausparverträge werden dadurch negativ beeinflusst und treiben Investoren zu neuen Möglichkeiten. Davon profitiert der gesamte Immobiliensektor.

Gewerbeimmobilie mit Spitzenrendite?

Das Transaktionsvolumen im deutschen gewerblichen Investmentmarkt erreichte im ersten Jahresquartal rund 6.5 Milliarden Euro: 45% davon im Bereich der Büroimmobilien, 7% entfallen auf Logistik- oder Lagerimmobilien sowie signifikante 31% bei den Einzelhandelsimmobilien. Bei gut 50% der Abschlüsse waren ausländische Investoren beteiligt. Die Nachfrage an gewerblichen Immobilien steigt ebenfalls außerhalb von Großstädten an – dennoch liegt das Hauptinteresse der Geldgeber mit 54% auf den Big 7. Aktueller Spitzenreiter ist mit 1.3 Mrd. Euro Berlin. Es folgen die Region München (1.2 Mrd. €), Frankfurt am Main (1.1 Mrd. €), Hamburg (850 Mio. €), Stuttgart (230 Mio. €), Düsseldorf (180 Mio. €) und Köln (170 Mio. €). Es ist absehbar, dass das Marktgeschehen im weiteren Jahresverlauf nochmals kräftig anzieht, da die EZB sparen quasi bestraft und vermehrt Investoren aus Asien sowie dem Mittleren Osten deutsche Investmentprodukte ausloten. Diese Bewegungen sind bereits bei den Immobilienpreisen spürbar – infolge der hohen Preise und steigender Nachfrage fallen die Spitzenrenditen immer mehr.

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Quelle: www.jll.de

Vor- und Nachteile der gewerblichen Geldanlage

ImmobiliensektorImmobilien sind seit jeher ein krisensicherer Sachwert und unterliegen nur geringen Wertschwankungen. Private sowie gewerbliche Objekte sind jedoch keine sinnvolle Option für eine kurzfristige Geldanlage. Meistens haben die Miet- oder Pachtverträge der Gewerbeimmobilien eine Laufzeit von mindestens 10 Jahren. Ein Vorteil sind somit die vertraglich zugesicherten Einnahmen über einen längeren Zeitraum hinweg. Hinzu kommen die (noch) guten Renditen sowie steuerliche Vorteile. Auf der anderen Seite bleibt das Risiko von Mietausfällen natürlich bestehen und auch den Umfang der Immobilienausnutzung kann man im besten Fall nur vage einschätzen. Als Privatperson alleine eine gewerbliche Immobilie zu finanzieren und zu verwalten ist eher ungewöhnlich. Beliebt sind Wertpapiere von börsennotierten Immobiliengesellschaften, Anteilsscheine von offenen Immobilienfonds und kapitalgebundene, geschlossene Immobilienfonds. Offene Immobilienfonds sind für Kleinanleger interessant: Anteilsscheine gibt es schon ab 50 Euro. Bei der geschlossenen Fonds-Variante wird zuvor das Kapital (jeweils min. 10.000€) für die Immobilieninvestition eingesammelt und das Objekt anschließend finanziert. Bis zum Verkauf bleibt das Kapital an die Immobilie gebunden und kann nur über spezielle Handelsplattformen bzw. einen Verkauf der Anteile ausgelöst werden.

In jedem Fall sollte man sich bei der Suche nach der passenden Gewerbeinvestition ausreichend Zeit gönnen, ausgiebig beraten lassen und nichts überstürzen.